In seiner Einführung unterstrich Markus Ferber die Bedeutung der Bergbauern für die Kulturlandschaft in Bayern und Europa. "Sie tragen im Besonderen zum Erhalt der Artenvielfalt und der Biodiversität bei und von ihrer Leistung profitiert unsere ganze Gesellschaft." Präsident Alfons Zeller und Georg Mair, Vorsitzender des Almwirtschaftlichen Vereins Oberbayern, informierten den Kommissar über die ungerechte Flächenförderung für Bayerns Bauern bei landwirtschaftlichen Flächen und Almen in Österreich. Durch das seit 2015 gültige Territorialprinzip entstehen eklatante Nachteile für die bayerischen Bauern. Weiter baten die Bergbauern den Kommissar auch darum, die Degression von 25 % bei der Ausgleichszulage bei über 100 ha bei Alm/Alpgenossenschaften zu beseitigen.
Mit Sorge betrachten die Bergbauern die gesellschaftliche positive Einstellung zu den großen Beutegreifern. Eine Weidewirtschaft in Berggebieten mit Wölfen kann nicht funktionieren. Wölfe auf Alpen und Almen hätten enorme Strukturveränderungen zur Folge. Kommissar Hogan wurde vermittelt, dass der Freiweidebereich mit extensiver Bewirtschaftung durch große Beutegreifer (Raubtiere) akut gefährdet wird.
Der schwäbische BBV-Präsident Alfred Enderle trug das Thema europäische Nitratrichtlinie vor, die für Grünlandstandorte und vor allem kleinere Bergbauernbetriebe weder finanzierbar noch praktisch sinnvoll ist. Phil Hogan sagte zu, sich gemeinsam mit Markus Ferber um einen Termin beim zuständigen EU-Umweltkommissars Karmenu Vella zu bemühen, um das Problem dort persönlich anzubringen. Auch das angedachte Verbot von Anbindehaltung bei Kühen, die "Qualitätsbezeichnung Produkt vom Berg" und deren Markenschutz waren weiteren Themen des Gesprächs in Straßburg.
Europaabgeordneter Markus Ferber, der mit profundem Wissen die Diskussion begleitete, bewegte den Kommissar dazu, dass die AG-Bergbauern zu ihren Anliegen eine schriftliche Antwort bekommt. Darauf aufbauend ist dann sicher eine weitere Diskussion notwendig. Es war jedenfalls ein Erfolg, dass die Bayer. Arbeitsgemeinschaft für Bergbauernfragen dem neuen Kommissar Phil Hogan persönlich ihre Anliegen vorbringen konnte.