Der Internethandel boomt. Doch zu hohe grenzüberschreitende Zustellkosten und fehlendes Vertrauen in die Paketdienste behindern das Potential des grenzüberschreitenden Internethandels, "vor allem Privatpersonen fehlt das Vertrauen, Waren im europäischen Ausland online zu bestellen", kommentiert Markus Ferber, Berichterstatter der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament.
"Dies wollen wir mit mehr Transparenz und schärferen Überwachungsmaßnahmen angehen." Zu hoch sind die Differenzen der Zustellkosten zwischen den Mitgliedstaaten. "Wie kann es sein, dass ein Päckchen von Brüssel nach Aachen 16 Euro, während ein Paket von München nach Berlin lediglich 4 Euro kostet?" Mit nationalen Lohnstrukturen oder Transportkosten kann dies nicht zusammenhängen. Es kann nicht sein, dass in Europa einige schwarze Schafe Mondpreise für die Zustellung verlangen, die ein drei bis vierfaches der Paketpreise für die grenzüberschreitende Paketzustellung ansetzen. Mit diesem "Naming und Blaming" System werden wir diese schwarzen Schafe an den Pranger stellen."
"Es wurde Zeit, dass die EU sich diesem Thema annimmt und zu gleichen Wettbewerbsverhältnissen beiträgt, " so Ferber. Transparenz der Informationen zum einen und Marktüberwachung und Bestrafung zum anderen sollen dazu beitragen, dass der grenzüberschreitende Paketversand erschwinglicher wird. Die EU-Kommission wird eine Website errichten, auf der Verbraucher und Unternehmen die Tarife der Paketzusteller europaweit vergleichen können. Dies wird zu mehr Wahlmöglichkeiten für Verbraucher und Kleinunternehmen führen, vor allem für individuelle Nutzer in Randgebieten, als auch für kleine Händler.
Mit dem heutigen Votum des Verkehrsausschusses wurde der Weg geebnet für die Veröffentlichung der Verordnung im Europäischen Amtsblatt. Sie wird daraufhin unmittelbar in Kraft treten.