Brüssel (pm): "Diese Entscheidung war goldrichtig, um die Existenz kleiner Schnapsbrennereien und die Bewirtschaftung der Streuobstwiesen in Süddeutschland weiterhin sicherstellen zu können. Ein Auslaufen des Branntweinmonopols hätte diese Betriebe, die sich meist in Familienhand befinden, massiv gefährdet", erklärt Markus Ferber, Vorsitzender der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament.
Nach dem Willen der Europaparlamentarier soll nun das Auslaufen des Branntweinmonopols erst im Jahr 2018 endgültig kommen. Bis dahin wird das Monopol stufenweise abgebaut. "Diese Zeit ist auch dringend erforderlich, um den kleinen Betrieben den Anpassungsprozess an die Zeit nach dem Monopol zu erleichtern und den Brennereien das Überleben auf dem freien Markt zu ermöglichen", so Ferber weiter. Eine große Zahl an Betrieben hätte allerdings schon heute Anstrengungen unternommen, um den Übergang auf den freien Markt vorzubereiten. Hier seien verstärkt Genossenschaften gegründet worden, um den hergestellten Alkohol selbst direkt zu vermarkten.
Bisher sorgt das bestehende Branntweinmonopol vor allem dafür, dass die Familienbetriebe durch den Verkauf an das Branntweinmonopol einen fairen Preis für ihre qualitativ hochwertigen Produkte bekommen. Ein Ende dieses Monopols hätte weitreichende Folgen für Umwelt und Wirtschaft: "Streuobstwiesen sind eine höchst ökologische Anbauform und tragen entscheidend zum Erhalt unserer Kulturlandschaft bei. Die Brennereien sind zudem ein wichtiger Wirtschaftsfaktor im Land, der nicht einfach wegfallen darf." Nach Angaben der EU-Kommission gibt es in Deutschland 677 kleine und mittelständische landwirtschaftliche Brennereien, davon alleine 157 in Bayern.