Griechenland muss im Gegenzug zur strikten Umsetzung des Sparprogramms mehr Hilfe aus Deutschland bei der Privatisierung von Staatsunternehmen und der Suche nach internationalen Investoren bekommen, forderte der Vorsitzende der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, Markus Ferber, nach einem Treffen mit Griechenlands Premierminister Antonis Samaras Anfang der Woche in Vorbereitung der Reise von Samaras nach Berlin am morgigen Freitag.
"Beim griechischen Sparprogramm darf es keine Abstriche geben. Deutschland muss aber gleichzeitig Griechenland helfen, Investitionen anzukurbeln und Staatsunternehmen zu privatisieren. Bundeskanzlerin Merkel muss morgen in Berlin ein Signal geben, dass die notwendigen harten Sparmassnahmen in Griechenland durch eine umfassende Wirtschaftshilfe Deutschlands begleitet werden", sagte Ferber nach dem eineinhalbstündigen Gespräch mit Samaras in dessen Amtssitz in Athen.
Vor allem bei der Privatisierung und Modernisierung der Energiewirtschaft und der Infrastruktur, sowie des Ausbaus der Tourismusbranche könne Deutschland helfen. "Deutschland sollte staatliche Verwaltungshilfe in großem Umfang bereitstellen und den Einsatz von privatem Know-How koordinieren, um Griechenlands Wirtschaft auf die Beine zu helfen. Die bisherigen Maßnahmen sind zu wenig. Wir müssen klotzen statt kleckern".
"Eine harte Haltung beim Sparprogramm und ein starke Unterstützung beim Wiederaufbauprogramm für die griechische Wirtschaft sind zwei Seiten derselben Medaille. Nur so kann der Teufelskreis aus anhaltender wirtschaftlicher Unsicherheit und mangelnden Investitionen durchbrochen werden", so Ferber.