Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD) / Vor allem der Mittelstand wird leiden
„Was heute zur finalen Abstimmung im Europäischen Parlament steht, ist ein weiteres Bürokratiemonster, das vor allem den Mittelstand belastet. Dieser kommt durch die aktuelle Energiekrise und die Probleme innerhalb seiner Lieferketten sowieso schon ans Ende seiner Belastbarkeitsgrenze“, warnt der CSU-Europaabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament anlässlich der heutigen Abstimmung über eine neue Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD).
Außerdem seine Sorge: „Nicht nur direkt betroffene Unternehmen müssen sich auf die CSRD-Prüfung vorbereiten, sondern es werden auch viele nicht-berichtspflichtige Betriebe über Lieferketten und Partnerschaften in die Mitverantwortung geraten.
Offenlegungspflichten lösen keine Probleme:
„Auch bei einer geplanten Staffelung der Offenlegungspflicht für Unternehmen muss man sich schon sehr genau fragen, ob diese in solch einem Umfang und in Detailtiefe sinnvoll ist“, so Ferber. Der Wirtschaftsexperte erklärt: „Die Anforderungen gehen deutlich über das hinaus, was man für die Erfüllung der Taxonomie bräuchte. Dass Rat und Parlament die ausufernden Vorschläge der Europäischen Kommission nicht wieder zurückgeschraubt haben, ist eine herbe Enttäuschung.“
Nachhaltigkeit ist heute sowieso schon der Schlüssel zum Erfolg:
Mit den neuen Regelungen stehen mehr als viermal so viele Unternehmen als bisher in der Auskunftspflicht, darunter auch viele Mittelständler: „Der Mehrwert dieser Ausdehnung steht in keinem Verhältnis zu ihrem Nutzen, denn wer heute nicht nachhaltig wirtschaftet, wird über kurz oder lang sowieso auf dem Markt verschwunden sein“, so das abschließende Urteil von Markus Ferber.