„Die Frage, auf die die EZB noch immer keine überzeugende Antwort geben konnte, ist welchen Mehrwert ein digitaler Euro für den Verbraucher generiert. Solange EZB und Europäische Kommission nicht klar darlegen, worin der Mehrwert des digitalen Euros besteht, brauchen sie sich über die Skepsis der Bürger nicht wundern“, so der CSU-Europaabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Markus Ferber, anlässlich der heutigen Plenardebatte zum digitalen Euro, die auf Ferbers Initiative zustande kam. „Die EZB muss klipp und klar benennen, was man mit dem digitalen Euro machen kann, was heute nicht möglich ist. Wenn sie diese Frage nicht beantworten kann, spricht das nicht für das Projekt ‚digitaler Euro‘.“ Zahlungssystem in Europa weit entwickelt: Der CSU-Europaabgeordnete betont, dass das Zahlungssystem in Europa gut funktioniert und keine wesentlichen Defizite aufweist: „Das SEPA-System ist leistungsfähig und verlässlich. Wenn wir nun auch noch Sofortüberweisungen zum Standard machen, gibt es keine offensichtlichen Defizite, die man mit einem digitalen Euro adressieren müsste.“ Auch die Gefahr einer privaten Parallelwährung wie einst vom Tech-Konzern Facebook geplant, sieht Ferber nicht mehr: „Der Impetus für den digitalen Euro war damals Facebooks Vorstoß für eine private virtuelle Währung. Diese Gefahr ist nun gebannt. Entsprechend muss sich die EZB schon die Frage stellen, ob die Geschäftsgrundlage für einen digitalen Euro nicht entfallen ist.“ Digitaler Euro: Kein Ersatz fürs Bargeld: Ein Aspekt ist Ferber bei der Debatte um den digitalen Euro ganz besonders wichtig: „Der digitale Euro muss eine Ergänzung zum Bargeld sein, kein Ersatz. Wenn die EZB das nicht glasklar kommuniziert, wird der digitale Euro bei den Bürgern keine Akzeptanz finden.“ Der CSU-Finanzexperte erläutert: „Viele Menschen sind skeptisch, dass der digitale Euro nicht dasselbe Niveau an Privatsphäre bietet wie Bargeld. Diese Zweifel muss die EZB ausräumen.“ |