Der Vorsitzende der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, Markus Ferber, begrüßt den lange erwarteten Vorschlag der EU-Kommission zur Senkung von Gebühren für Kreditkarten. "Es wurde wirklich Zeit, dass die Kommission den Vorschlag auf den Tisch legt. Die Gebühren für das Bezahlen mit Kreditkarten müssen sich denen des Bargelds endlich annähern."
"Für Händler ist es meist günstiger, wenn Kunden mit Bargeld bezahlen, als mit Kreditkarten, deswegen bieten viele diese Bezahlmöglichkeit gar nicht erst an. Das werden wir ändern.", so Ferber, Mitglied im Ausschuss für Wirtschaft und Währung im Europäischen Parlament.
Der CSU-Finanzexperte verwies darauf, dass das Europäische Parlament schon lange die generelle Abschaffung der so genannten Interchange-Gebühren bis zum 1. Februar 2017 fordert. "Da für Überweisungen und Lastschriften in Euro gemäß der SEPA-Verordnung nach dem 1. Februar 2017 keine Multilateral Interchange Fee (MIF) pro Zahlungsverkehr mehr erhoben werden darf, fordert das EU-Parlament dieselbe Herangehensweise in Bezug auf Kartenzahlungen", heißt es sinngemäß in einem Entschließungsantrag von 2012.
Ferber betonte, dass bei den nun anstehenden Verhandlungen genau darauf geachtet werden müsse, dass nicht die Kunden oder kleine Händler am Ende auf den Kosten sitzen bleiben. "Dass Firmen wie VISA und Mastercard diese Horrorszenarien aussprechen ist klar, denn mit der Regulierung bröckelt ein Teil ihres Geschäftsmodells. Aber als Parlament werden wir Wege finden, dass der Verbraucher von der Gebührensenkung profitiert und nicht am Ende der Zahlmeister ist."
Hintergrund: Banken handeln untereinander anfallende Transaktionskosten aus oder sie werden von den Kreditkartenunternehmen festgesetzt. Nach dem Vorschlag der Kommission soll künftig bei Kreditkarten das Limit der Kosten 0,3 Prozent des Zahlbetrags betragen sowie 0,2 Prozent bei EC-Karten. Bevor die neuen Regeln in Kraft treten, wird der Vorschlag nun vom Europäische Parlament und dem Ministerrat behandelt.