„Wenn man sich die Vielfalt an neuen Bürokratiepflichten anschaut, dann kommt es einem oft so vor, als ob man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Bestes Beispiel für unnötige Bürokratie und einen Bereich der traditionell eine Kompetenz der Mitgliedstaaten darstellt, ist die Forstpolitik. Das ist nicht nur abenteuerlich, sondern letzten Endes auch überbordende Regulatorik. Ein Waldbeobachtungsrahmen, so wie er jetzt von der EU-Kommission vorgeschlagen wird, ist die nächste Etappe, um den Bürokratiewald in einen Dschungel zu verwandeln“, so der CSU-Europaabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Markus Ferber, anlässlich des Vorschlags der EU-Kommission für einen neuen EU-weiten Waldbeobachtungsrahmen. Vielfalt der Wälder berücksichtigen: „Was im Kleinen bisher erfolgreich gelöst werden konnte und über Jahrzehnte gut funktionierte, wird nicht zwingend besser, wenn sich Brüssel einschaltet. Das merkt man eindeutig beim Thema Waldpolitik - denn vor allem hier sollten Subsidiarität und Verhältnismäßigkeit das Gebot der Stunde sein“, so Ferber. Gerade beim Thema Forstpolitik ist extreme Vorsicht geboten, da nicht nur die Wälder an sich, sondern auch ihre Besitzstrukturen derart unterschiedlich gestaltet sind, dass eine Pauschalantwort der Europäischen Kommission für Probleme sorgen könnte. Ferber ergänzt: „Gut gemeint ist nicht immer auch gleich gut gemacht. Bei all den guten Intentionen, sollten wir darauf achten, dass die nachhaltige Bewirtschaftung auch in Zukunft bei der Umsetzung der Waldstrategie und einem Waldbeobachtungsrahmen nicht infrage gestellt wird - denn auch sie trägt dazu bei, dass unsere vielfältigen Wälder auch in Zukunft unser Klima schützen und die Artenvielfalt sichern.“ Waldstrategie trifft Bürokratiedickicht: Der CSU-Europaabgeordnete kritisiert, dass die verschiedenen Initiativen zum Thema Waldpolitik in der EU in Silos aneinander vorbei arbeiten und gleichzeitig für zahlreiche Vorgaben und Pflichten sorgen, die gerade für mittelständische Unternehmen nur schwer zu bewerkstelligen sind: „Mit der Waldstrategie der EU, der Verordnung über entwaldungsfreie Lieferketten, der erneuerbare Energien Richtlinie (RED) und nun zuletzt dem Waldbeobachtungsrahmen haben wir etliche unterschiedliche Initiativen, die das Thema Wald von unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten. Der Vorschlag für einen EU-weiten Beobachtungsrahmen ist da lediglich die Spitze des Eisbergs, der letztlich eine neue Lawine an Bürokratiebelastungen mit sich bringen könnte. Wir brauchen bei all dem gut gemeinten Dickicht letztlich aber vor allem einen Rahmen, der dort reguliert wo es wirklich nötig ist und nachhaltige Bewirtschaftung nicht pauschal verteufelt. “ Für den CSU-Europaabgeordneten ist wichtig, dass die überbordende Regulatorik nicht auf dem Rücken europäischer Waldbesitzer und der Forstwirtschaft ausgetragen wird: „Wir müssen sicherstellen, dass Nachhaltigkeit in der Praxis umgesetzt werden kann und wir nicht die europäische Waldwirtschaft derart zu Tode regulieren, dass in Zukunft Drittmärkte das Holz-Eldorado Europas werden“, so Ferber. |