Zinsentscheidung der EZB / Markus Ferber fordert: Kurs halten!
„Es ist richtig, dass die EZB Kurs hält. Angesichts des derzeitigen Inflationsniveaus wäre ein größerer Zinsschritt und eine schnelle Verkleinerung der Bilanz angemessen gewesen“, so der CSU-Europaabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Markus Ferber, anlässlich der heutigen geldpolitischen Entscheidung der EZB.
Geldpolitik noch immer unterstützend:
„Das derzeitige Zinsniveau wirkt noch immer unterstützend und befeuert die Inflation weiter. Wir sind noch nicht im neutralen Bereich angekommen. Man kann erst über ein geringeres Tempo in der Zinspolitik nachdenken, wenn wir einen ganz klaren Abwärtstrend bei der Inflation erkennen können. Auch im kommenden Jahr wird die Inflation weiter über dem Zielwert liegen - es gibt also keine Rechtfertigung nun das Tempo rauszunehmen“, so der CSU-Europaabgeordnete.
Ferber warnt davor, zu viel in den kleinen Rückgang der Inflation im November hineinzuinterpretieren: „Aus dem Mini-Rückgang der Inflation im November nun eine Trendwende herauszulesen ist genau die falsche Strategie. Wir haben in den vergangenen Monaten mehr als einmal gesehen, mit welcher Unsicherheit die Inflationsprognosen behaftet sind. Die EZB muss das Zinsniveau weiter straffen.“
Anleiheportfolio muss auf den Prüfstand:
Positiv wertet der CSU-Finanzexperte das Vorhaben der EZB auch den Umgang mit dem enormen Anleiheportfolio auf den Prüfstand zu stellen: „Die EZB hat eine enorm aufgeblähte Bilanz. Das Reinvestieren der fällig werdenden Anleihen läuft dem Ziel der Inflationsbekämpfung zuwider.“ Für Ferber ist daher klar: „Das Anleiheportfolio muss zügig und anhand eines klaren und ambitionierten Zeitplans verkleinert werden. Wenn die EZB ihre Bilanz schrumpft, wird das die Renditen für Staatsanleihen in die Höhe schnellen lassen. Das wird in einigen Hauptstädten für Irritation sorgen - davon darf sich die EZB aber nicht beirren lassen.“