„Die EZB war bei ihrer Kernaufgabe, Inflation zu verhindern, viel zu lange viel zu nachlässig. Jetzt muss Lagarde endlich gegensteuern, um sicherzustellen, dass sich das hohe Inflationsniveau nicht verstetigt“, so der CSU-Europaabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Markus Ferber, mit Blick auf die anstehende geldpolitische Sitzung des EZB-Rates am Donnerstag.
„Die Inflation in der Eurozone liegt mit 7,5% schon fast viermal so hoch wie der Zielwert. Wenn die EZB nicht langsam gegensteuert, besteht die große Gefahr, dass wir uns bald in einer Lohn-Preis-Spirale wiederfinden“, warnt Ferber. Für den CSU-Europaabgeordneten ist daher klar: „Die Anleihekaufprogramme müssen nun schleunigst auslaufen und wir brauchen noch vor dem Sommer die erste Leitzinserhöhung.“
Stagflation verhindern:
„Mit den Auswirkungen des Ukraine-Krieges steigt die Gefahr einer Stagflation. Deswegen wäre eine konjunkturpolitisch motivierte geldpolitische Lockerung genau der falsche Weg“, warnt Ferber vor dem Phänomen einer hohen Inflationsrate bei gleichzeitigem wirtschaftlichen Stillstand.
EZB kann und muss gegensteuern:
Nicht gelten lassen will Ferber das Argument, dass die EZB mit ihrem geldpolitischen Instrumentenkasten auf unterbrochene Lieferketten und hohe Energiepreise nicht reagieren könne: „Allein durch die Divergenz zur Geldpolitik der Federal Reserve wertet der Euro immer weiter ab, was inflationstreibend wirkt. Hier hat die EZB einen einfachen Hebel, um gegenzusteuern.“
Darüber hinaus ist für Ferber klar: „Inflation ist auch immer ein geldpolitisches Phänomen. Die Strategie der vergangenen Jahre, den Geldhahn immer weiter aufzudrehen, rächt sich jetzt.“