„Die EZB hat zu lange dabei zugeschaut, wie das Inflationsgeschehen immer weiter aus den Fugen geraten ist. Es wird dringend Zeit, dass Christine Lagarde nun endlich beherzt gegensteuert. Es braucht einen Zinsschritt von 75 Basispunkten“, so der CSU-Europaabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Markus Ferber, anlässlich der bevorstehenden geldpolitischen Entscheidung der EZB am kommenden Donnerstag, bei der eine weitere Leitzinserhöhung erwartet wird. „Die EZB wäre gut beraten, sich weniger um die maroden Staatshaushalte in Südeuropa zu sorgen, sondern sollte sich auf ihr Primärziel Preisstabilität konzentrieren.“
Inflationserwartungen verfestigen sich:
„Das Zögern der EZB hat dazu geführt, dass nicht nur die tatsächliche Inflation immer weiter gestiegen ist, sondern sich auch hohe Inflationserwartungen verfestigt haben“, warnt Ferber. Die EZB hatte erst am vergangenen Freitag Zahlen veröffentlicht, nachdem die langfristigen Inflationserwartungen weiter gestiegen sind. „Langfristig höhere Inflationserwartungen können schnell zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung werden. Umso wichtiger ist es, dass von der EZB nun ein klares Signal für Preisstabilität kommt.“
Euro-Dollar-Parität als Warnsignal:
„Dass sich der Euro schon seit mehr als einem Jahr im Sturzflug gegenüber dem Dollar befindet, sollte eigentlich alle Alarmglocken bei der EZB schrillen lassen. Allein über diesen Kanal wird zusätzliche Inflation in die Eurozone geholt“, erklärt Ferber. Für den CSU-Europaabgeordneten ist klar, woran es liegt: „Die Federal Reserve hat schnell und entschlossen die Leitzinsen erhöht, die EZB hat nur abgewartet. Das rächt sich jetzt in Form der Euro-Schwäche.“