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EZB: Zu wenig und zu spät

Geldpolitische Entscheidung der EZB/

Markus Ferber kritisiert zögerliches Handeln der EZB

„Was die EZB bisher im Bereich Inflationsbekämpfung abgeliefert hat, ist viel zu wenig und kommt viel zu spät. Lagarde wird ihrem Mandat, der Sicherung der Preisstabilität, noch immer nicht gerecht. Die EZB muss in den kommenden Wochen einen Zahn zulegen“, so der CSU-Europaabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Markus Ferber, anlässlich der heute von der Europäischen Zentralbank bekannt gegebenen geldpolitischen Entscheidungen.

 

Andere Notenbanken sind ambitionierter:

Für Ferber lässt die Bilanz der EZB insbesondere im Vergleich zu den Notenbanken anderer entwickelter Volkswirtschaften zu wünschen übrig: „Inflationsraten von über acht Prozent erfordern ein viel entschlosseneres Vorgehen. Die Federal Reserve denkt inzwischen in Schritten von 75 Basispunkten. Das würde der EZB ebenfalls gut zu Gesicht stehen.“ In diesem Zusammenhang verweist der CSU-Finanzexperte auch auf die Implikationen für den Euro-Dollar-Wechselkurs: „Der Euro ist in den vergangenen Monaten in einen regelrechten Abwärtsstrudel geraten und auf den niedrigsten Wert seit 20 Jahren abgestürzt. Damit importiert man sich weitere Inflation in die Eurozone.“

 

Anti-Fragmentierungswerkzeug: An der Grenze zur monetären Staatsfinanzierung:

Kritisch bewertet Ferber das neue Anti-Fragmentierungswerkzeug, mit dem die EZB zu große Zinsdifferenzen zwischen den Eurozonen-Staaten bekämpfen möchte: „Angesichts des Inflationsgeschehens gibt es eigentlich gar keine Rechtfertigung für neue Aufkaufprogramme. Auch wenn Lagarde noch so oft auf den Transmissionsmechanismus verweist, ist dieses Instrument allein aus geldpolitischen Gründen nur schwer zu rechtfertigen. Was die EZB hier macht, ist haarscharf an der Grenze zur monetären Staatsfinanzierung.“ Ferber prognostiziert daher: „Mit diesem Programm wird sich früher oder später auch der Europäische Gerichtshof beschäftigen müssen.“

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