„Jüngste Turbulenzen an den Aktienmärkten wurden durch den computergesteuerten Hochfrequenzhandel und dessen destabilisierende Wirkung verursacht, deswegen brauchen wir dringend eine Entschleunigung in diesem Bereich“, so Markus Ferber, Vorsitzender der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament.
Der Europaabgeordnete betonte: „Es kann nicht sein, dass mit Computern innerhalb von Sekundenbruchteilen gigantische Mengen von Ordern platziert werden können, nur zu dem Zwecke eine künstliche Nachfrage zu generieren und so den Preis in die Höhe zu treiben.“
Als Berichterstatter des Europäischen Parlaments verhandelt Ferber zurzeit über den Hochfrequenzhandel an den europäischen Handelsplätzen: „Über strenge Regeln beim Hochfrequenzhandel, wie es der Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler jetzt fordert, laufen bereits auf europäischer Ebene die Verhandlungen.“
Mindesthaltefrist und Strafzahlungen
Der CSU-Finanzexperte fordert eine Mindesthaltefrist für Order bevor sie wieder storniert werden können und Strafen, wenn Order vor Ablauf dieser Frist zurückgezogen werden. Ferber will den Markt für Zocker uninteressant und nicht mehr rentabel machen. „Wenn ein bestimmter Prozentsatz der Order unerfüllt storniert wird, um den Preis hochzutreiben, müssen Strafzahlungen fällig werden. Nur so bekommen wir den Hochfrequenzhandel in den Griff und das Geschäft mit ultraschnellen Transaktionen verliert seinen Reiz.“
Auch die automatischen Handelsunterbrechungen, bei zu starken Preisschwankungen spielen bei den laufenden Verhandlungen auf europäischer Ebene eine wichtige Rolle. Ferber will einen automatischen Stopp durchsetzen.