Agrarkommissar Dacian Ciolož hat heute Mittag die Vorschläge der EU-Kommission für eine Überarbeitung der gesetzlichen Regeln zum ökologischen Landbau präsentiert. Der Vorsitzende der CSU-Europagruppe, Markus Ferber, begrüßt generell den Vorschlag, strengere Auflagen bei der Verwendung des europäischen Bio-Siegels einzuführen. "Das Problem momentan ist, dass es in Europa viele verschiedene Bio-Labels gibt, die den Kunden am Ende verwirren", erklärt EU-Abgeordneter Ferber.
Neben dem grünen EU-Bio-Logo dürfen nach aktueller Gesetzgebung auch private Hersteller von Lebensmitteln europaweit ihr eigenes Bio-Siegel verwenden. "Wo Bio draufsteht, muss auch Bio drin sein", fordert Ferber. "Von Spanien bis Finnland brauchen wir einheitliche Standards, auf die sich die Verbraucher verlassen können." Ferber betonte jedoch, dass er bei der Gesetzgebung genau darauf achten werde, dass regionale Gegebenheiten berücksichtigt werden. Ökolandwirte, verarbeitende Betriebe und Händler müssen sich dann an die neuen strengen EU-Vorschriften halten, wenn sie das EU-Bio-Logo verwenden wollen. "Das Vertrauen der Erzeuger und Konsumenten in Produkte aus ökologischem Anbau muss bewahrt werden", erklärt Ferber.
Hintergrund: Das grüne EU-Bio-Siegel wurde 2010 auf Basis der EU-Öko-Verordnung eingeführt. Das Label soll den Verbrauchern signalisieren, dass sich der Hersteller eines Produktes an die gesetzlichen Vorgaben des ökologischen Landbaus gehalten hat. In der EU-Öko-Verordnung sind bisher nicht nur Erzeugung und Verarbeitung reguliert, sondern auch Kontrolle und Etikettierung ökologischer und biologischer Nahrungsmittel. Der jetzige Vorschlag der EU-Kommission wird dem EU-Parlament in der neuen Legislaturperiode nach den Europawahlen zur Abstimmung vorgelegt.