„Wenn ein amtierender Staatspräsident nur etwas mehr als ein Viertel der Stimmen bekommt, ist das alles andere als ein politischer Vertrauensbeweis. Das Wahlergebnis zeigt: Frankreich ist ein tiefgespaltenes Land und alle Kandidaten tragen daran eine Mitschuld“, kommentiert der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber den Ausgang der ersten Runde der französischen Präsidentschaftswahlen.
Le Pen als Präsidentin wäre Katastrophe für EU:
„Wenn der zweitgrößte Mitgliedstaat der EU von einer Rechtspopulistin regiert werden würde, würde das die EU vor eine Zerreißprobe stellen. Gerade in der jetzigen Situation braucht es nichts mehr als Einigkeit in der EU. Wladimir Putin würde sich ins Fäustchen lachen, wenn die EU sich durch die nächste interne Krise selbst lähmen würde“, sorgt sich Ferber.
Macron trägt Mitschuld an Politikverdrossenheit in Frankreich:
Ferber sieht auch bei Präsident Macron eine Mitschuld für die Politikverdrossenheit in Frankreich: „Macron ist als großer Reformer gestartet und hat dann fünf Jahre lang den Stillstand verwaltet anstatt die strukturellen Probleme in Frankreich anzugehen. So schafft man Politikverdrossenheit.“ Der CSU-Europaabgeordnete kritisiert auch den phlegmatischen Wahlkampf des Amtsinhabers: „Macron hat sich lange auf seinem Amtsbonus ausgeruht anstatt Wahlkampf zu machen. Das wurde zurecht als Arroganz wahrgenommen. In den kommenden zwei Wochen muss Macron wesentlich mehr tun, wenn er sein Amt verteidigen will.“
Kritik and Sozialisten und Republikanern:
Kritisch bewertet Ferber auch die Rolle der traditionellen Parteien Les Republicains und Parti Socialiste: „Sozialisten und Republikaner haben Macron die komplette politische Mitte überlassen und dafür die Quittung bekommen. Insbesondere die Strategie der Republikaner Le Pen rechts überholen zu wollen, ist völlig nach hinten losgegangen.“