Europa sollte eine weltweite Führungsrolle einnehmen, falls es auf dem G-20-Treffen in Toronto keine Einigung gibt. Das sagte der Vorsitzende der CSU-Gruppe im Europaparlament, Markus Ferber. "Wir dürfen uns nicht vom dringend notwendigen Kurs der Konsolidierung abbringen lassen. Eine Weiterführung der unverantwortlichen Schuldenpolitik, wie sie die USA propagieren, kann und darf sich Europa nicht mehr leisten", so Ferber.
"Die Geldwertstabilität ist ein hohes Gut, das wir nicht aufgeben dürfen. Deshalb ist die Rückführung der Verschuldung in allen EU-Ländern ein dringendes Gebot der Stunde. Das ist Politik für die Menschen, denn Inflation frisst den Wohlstand auf. Da haben wir einen anderen Denkansatz als die Amerikaner und daran müssen wir auch festhalten. Dazu kommt, dass die Politik wieder Gestaltungsmöglichkeiten zurückgewinnen muss. Und das geht nur mit einer Reduzierung des Schuldendienstes", sagte der CSU-Europaabgeordnete.
Zur Stabilisierung der Finanzmärkte und zur Verbesserung der Haushaltslage sei eine Steuer auf Finanzmarkttransaktionen sinnvoll. "Eine solche allgemeine Steuer, wie sie Deutschland und Frankreich vorgeschlagen haben, sollte nach Möglichkeit international verankert werden. Sie sorgt dafür, dass der Finanzmarkt endlich an der Umsatzsteuer, die für fast alle sonstigen Produkte und Dienstleistungen gilt, angemessen beteiligt wird. Auch hier sollte die EU überlegen, ob sie eine Vorreiterrolle übernehmen und die Praktikabilität eines solchen Systems unter Beweis stellen will", so Ferber.