Am kommenden Donnerstag fällt der Startschuss für die ersten beiden Galileo-Satelliten. Auf einer Sojus-Trägerrakete sollen sie vom europäischen Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana ins All gebracht werden.
"Eine eigene Weltraumpolitik ist für die Europäische Union von grundlegender strategischer Bedeutung. Es wird höchste Zeit, dass sich Europa technologisch von anderen Systemen unabhängig macht und seine eigene Wettbewerbsfähigkeit stärkt", so Markus Ferber, Vorsitzender der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament.
Galileo liefert Daten zur hochpräzisen Positionsbestimmung, wie sie zum Beispiel für Rettungsdienste notwendig sind und unterstützt mit seinen Diensten viele Branchen der Europäischen Wirtschaft wie Stromnetzbetreiber, Telekommunikation oder Logistikunternehmen. "Mit einer eigenen Weltrauminfrastruktur schaffen wir hochqualifizierte Arbeitsplätze, fördern Innovationen und eröffnen neue wirtschaftliche Chancen, vor allem für die Industrie und die kleinen- und mittelständischen Unternehmen. Deshalb ist es notwendig, dass die Kommission für ein reibungsloses Procedere bezüglich des Einsatzes der weiteren Satelliten sorgt. Ein Aufschub wie in der Vergangenheit darf die Zukunft Europas nicht noch einmal blockieren", mahnt Ferber.
Ursprünglich sollten bereits im Jahr 2008 die ersten Galileo-Satelliten ins All geschossen werden. Aus finanziellen Gründen wurde der Starttermin immer wieder verschoben.
"Diese Verzögerung hat sich die Kommission selbst zuzuschreiben: Durch übertriebene Vorsicht hat sie den Finanzierungsaufwand zu hoch angesetzt und mit überzogenen Kosten statt mit realistischen Zahlen gearbeitet. Das hat uns wertvolle Zeit gekostet. Jetzt müssen wir sehen, wie wir unseren Rückstand gegenüber den USA und Russland wieder aufholen- dabei erwarte ich von der Kommission und den Mitgliedstaaten Lösungen zur weiteren Finanzierung von Galileo und die Einhaltung der angesetzten Termine", so der CSU-Europaabgeordnete.
30 Satelliten sind für das Funktionieren der Technologie nötig. Bis zum Jahr 2014 sollen 18 Satelliten ins All geschickt werden, bis spätestens 2018 soll Galileo voll betriebsfähig sein.