Als "ungerechtfertigt" bewertet Google die Vorwürfe der EU-Kommission hinsichtlich der vorgeworfenen Verstöße gegen das EU-Wettbewerbsrecht. Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Wettbewerb im Europäischen Parlament, Markus Ferber, reagiert auf die Erklärung des Internetkonzerns: "Ein Unternehmen wie Google, einer der größten Internet-Plattformbetreiber in Europa, trägt auch eine besondere Verantwortung. Google will nicht verstehen, dass ein Wettbewerbsverfahren kein Basarhandel ist."
Die Kommission wirft Google im Zuge eines Wettbewerbsverfahrens vor, der Konzern nutze seine marktbeherrschende Stellung aus und benachteilige bei der Darstellung von Suchergebnissen systematisch Wettbewerber. Google hatte bis Ende August Zeit auf die Vorwürfe der Kommission zu reagieren. "Die Kommission muss als Wettbewerbshüterin für einen funktionierenden Markt sorgen und darauf achten, dass alle Marktteilnehmer die Regeln einhalten. Auch ich bezweifle nicht, dass Google Dienste von hoher Qualität anbietet, aber der Vorwurf der systematischen Benachteiligung anderer Marktteilnehmer kann damit doch nicht entkräftet werden. Nicht alles was möglich ist, ist nach europäischem Recht auch erlaubt." Ferber betont, dass nicht die marktbeherrschende Stellung von Google das Problem sei, sondern deren bewusster Missbrauch.
"Wenn Google die Vorwürfe jetzt nicht entkräften kann muss die Kommission empfindliche Strafen, die Google auch wirklich hart treffen, verhängen. Mit jedem Tag, an dem Google sein wettbewerbswidriges Geschäftsmodell weiterbetreiben kann, werden weitere Wettbewerber vom Markt gedrängt - das muss unverzüglich ein Ende finden", so Markus Ferber