Vor einer "Unterhöhlung des deutschen Gesundheitssystems" durch die Einigung der EU-Gesundheitsminister auf grenzüberschreitende Arztbehandlungen hat der Vorsitzende der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, Markus Ferber, gewarnt. Die Möglichkeit sich auch außerhalb von Notfällen in anderen EU-Ländern ärztlich behandeln zu lassen, schwäche die Finanzierung des deutschen Gesundheitssystems, so Ferber:
"Eine derartige Öffnung des deutschen Gesundheitssystems führt langfristig zu einem Abfluss an Patienten ins Ausland, und damit zu weniger Geld für Krankenhäuser, Ärzte und Kurkliniken. Letztere wären besonders betroffen, denn die Krankenkassen der meisten anderen EU-Staaten übernehmen weniger Leistungen als in Deutschland üblich".
Die Folge wäre eine "finanzielle Einbahnstrasse für das deutsche Gesundheitssystems zu Gunsten anderer EU-Staaten": "In Deutschland stünden für das eigene System immer weniger Mittel zur Verfügung, während die medizinische Infrastruktur im EU-Ausland durch die zahlungskräftigen und gut versorgten Patienten subventioniert wird", warnte Ferber.
Die EU-Gesundheitsminister haben sich heute grundsätzlich auf die Richtlinie zur Patientenmobilität geeinigt. Das Europäische Parlament muss dem Dossier aber in zweiter Lesung zustimmen.