Italien übernimmt ab 1. Juli für das zweite Halbjahr 2014 den Vorsitz im Europäischen Rat. In den nächsten Tagen geht auch die Website der italienischen Ratspräsidentschaft online. Jetzt wurde bekannt, dass es für die Internetseite weder eine deutsche noch eine französische Übersetzung geben wird. Der CSU-Europaabgeordnete, Markus Ferber, kritisierte dieses Vorgehen: "Damit hat Italien einen klassischen Fehlstart in die Ratspräsidentschaft hingelegt. Anscheinend will der italienische Ministerpräsident nicht, dass ganz Europa seine Vorhaben und Ziele für die Ratspräsidentschaft versteht. Das macht mich sprachlos."
"Der Reichtum Europas beruht auf seiner sprachlichen Vielfalt. Gerade das Land das den Vorsitz im Europäischen Rat innehat, sollte zur Förderung der europäischen Sprachen beitragen." Das Argument, dass damit Kosten gespart werden sollen, lässt Ferber nicht gelten: "Die Bewahrung und die Weiterentwicklung der europäischen Sprachenvielfalt kosten Mühe und Geld, aber meiner Meinung nach, wird hier an der falschen Stelle gespart."
Markus Ferber kämpft, seit er 1994 ins Europäische Parlament gekommen ist, für die Sprachenvielfalt und betonte: "Griechenland muss mit Sicherheit ebenso auf Kosten achten, aber trotzdem ist die aktuelle Internetseite der Ratspräsidentschaft auf vier Sprachen verfügbar (Griechisch, Englisch, Deutsch und Französisch)."
Hintergrund:
Seit 2007 haben alle EU-Ratspräsidentschaften mehrsprachige Webseiten angeboten. In der Regel umfasst das Sprachangebot die jeweilige Sprache des Mitgliedlandes das den Vorsitz innehat und die drei Amtssprachen Englisch, Deutsch und Französisch.