"Banken dürfen bei der Bildung von Eigenkapital jetzt nicht warten, bis die konkreten Anforderungen für die Liquiditätsausstattung vorliegen" forderte Markus Ferber, Mitglied im Wirtschafts- und Währungsausschuss im Europäischen Parlament, anlässlich der geplanten Maßnahmen des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht. "Sollen künftige Krisen verhindert werden, darf man keine Zeit verstreichen lassen", so der Vorsitzende der CSU-Europagruppe weiter.
Der Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht plant, neue Vorschriften für die Kapitalausstattung von Kreditinstituten vorzulegen. Die Regelungen sollen ab 2012 schrittweise eingeführt werden, womit der Finanzbranche mehr Zeit gegeben wird. "Daher erwarte ich von den Banken Eigeninitiative. Sie sollten jetzt schon Puffer für schlechte Zeiten anlegen", erklärte der Finanzexperte. "Außerdem müssen bei der Definition von Eigenkapital die deutschen Besonderheiten beachtet werden. Ich denke da etwa an die Genossenschaftsanteile bei Raiffeisenbanken."
Im Wesentlichen geht es bei den neuen Vorschriften um Mindestanforderungen für das Kernkapital von Banken, die Einführung einer Höchstgrenze für die Verschuldung und neue Kriterien für die Liquiditätsausstattung. Die Beschlüsse des Baseler Ausschusses gelten als Richtschnur für die Überarbeitung der EU-Eigenkapitalrichtlinie. "Es ist absolut notwendig, dass Europa eigene Regeln für die Eigenkapitalausstattung von Finanzinstituten erlässt", sagte Ferber abschließend.