Brüssel (pm): Der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg hat heute Entscheidung das deutsche Sportwettenmonopol gekippt. Dabei vertritt das EuGH die Auffassung, dass das Monopol auf Sportwetten in Deutschland eine unzulässige Beschränkung der europäischen Dienst- und Niederlassungsfreiheit darstellt und auch nicht allein mit der Bekämpfung der Suchtgefahr zu rechtfertigen sei.
Der Europaabgeordnete Markus Ferber begrüßt die Entscheidung des EuGH: "Auch im Bereich der Sportwetten muss ein Wettbewerb möglich sein, ein alleiniges staatliches Monopol in diesem Bereich ist nicht mehr zukunftsfähig." Trotzdem sollten private Anbieter auch jetzt nicht unkontrolliert auf den deutschen Markt dringen können. Sonst wäre eine ausreichende Kontrolle zur Bekämpfung der Spielsucht nicht mehr möglich.
Ferber schlägt deshalb für die Zukunft ein Kombinationsmodell vor, bei dem private Anbieter von Sportwetten staatliche Lizenzen erwerben können. "Diese Lizenzen können an seriöse Anbieter vergeben werden, die dann in regelmäßigen Abständen einer Kontrolle durch staatliche Instanzen unterliegen", so Ferber weiter. Auf diese Weise sei eine sinnvolle Bekämpfung der Spielsucht auch weiterhin möglich, trotzdem würde ein ernstzunehmender Wettbewerb entstehen. Ähnliche Modelle haben sich in der Vergangenheit bereits in anderen europäischen Ländern, wie Italien, etabliert.