Es gibt keine Entwarnung für den Milchmarkt, sagte der Vorsitzende der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, Markus Ferber, in Reaktion auf den gestern abend vorgestellten Quartalsbericht der EU-Kommission über die Entwicklung der Milchpreise. Danach ist der Milchpreis in der gesamten Europäischen Union von durchschnittlich 24,4 Cent pro Liter im Mai 2009 auf 28,3 Cent pro Liter im Dezember 2009 gestiegen. „Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Lage für viele Familienbetriebe nach wie vor unsicher ist“, betonte Ferber.
Vor allem die gegen den Widerstand Deutschlands im EU-Ministerrat durchgesetzte Ausweitung der Milchquote habe sich als falsch erwiesen und könnte den Preis in Zukunft wieder nach unten drücken, so Ferber. Nach Schätzungen der EU-Kommission liegt die tatsächliche in der EU produzierte Milchmenge 2009/2010 zwar rund 7 Prozent unter der erlaubten Quote. Allerdings habe die produzierte Milchmenge in Deutschland im Kalenderjahr 2009 um 2,85 Prozent zugenommen.
Den vom Europäischen Parlament im vergangenen Jahr genehmigten Milchfonds in Höhe von 300 Millionen Euro bezeichnete Ferber angesichts der unsicheren Lage auf dem Milchmarkt als richtige Entscheidung: „Die EU muss die Situation auf dem Milchmarkt auch weiter im Auge behalten. Wir wollen eine funktionierende bäuerliche Landwirtschaft, und benötigen dafür auch in Zukunft Unterstützungsmassnahmen“.
