Vor dem Hintergrund der Anschlagsversuche mit Paketbomben aus dem Jemen wollen die EU-Verkehrsminister heute Nachmittag konkrete Vorschläge zur Verschärfung der Luftfrachtkontrolle vorlegen. "Das Problem der Sicherheitslücken in der Luftfracht darf nicht mit dem Argument der Panikmache beiseite geschoben werden. Drei Fünftel der gesamten Fracht werden in Passagierflugzeugen befördert. Auch von den Paketbomben aus dem Jemen, die in Deutschland umgeladen wurden, wurde mindestens eine in einem Passagierflugzeug transportiert", mahnt Markus Ferber, Vorsitzender der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament.
"Jeder Passagier muss aus Sicherheitsgründen seine Wasserflasche wegwerfen, bevor er an Bord gehen darf, doch die Überprüfung der Fracht auf Passagierflugzeugen weist eklatante Lücken auf, das passt nicht zusammen", so Ferber weiter.
Achtzig Prozent der Fracht, die innerhalb der Europäischen Union bewegt wird, kommt aus Drittstaaten. Ferber fordert deshalb: „Um effektiv gegen die Terrorgefahr vorgehen zu können, brauchen wir einheitliche höhere internationale Sicherheitsstandards." Ihm zufolge gehören dazu auch eine enge Kooperation mit den entsprechenden Behörden und Organisationen sowie ein effektiver EU-weiter Datenaustausch.
"Des Weiteren müssen wir die Anforderungen an die Kontrolle der Lieferketten verschärfen. Die Aufgabe der Mitgliedstaaten muss sein, Pakete in Zukunft nicht nur vor dem Abflug, sondern auch beim Umladen zu prüfen. Die Vertrauenswürdigkeit eines Versenders kann in Zukunft kein Kriterium mehr dafür sein, Kontrollen zu unterlassen", fordert Ferber.