Gegen eine vorschnelle Erweiterung der Eurozone um Estland hat sich der Vorsitzende der CSU-Europagruppe, Markus Ferber, ausgesprochen. Heute begann der Ausschuss für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments mit seinen Beratungen über den Vorschlag der EU-Kommission, Estland bereits zum 1. Januar 2011 der Eurozone beitreten zu lassen.
"Eine Erweiterung der Eurozone zum jetzigen Zeitpunkt würde die Finanzmärkte weiter verunsichern. Wichtiger ist, dem Stabilitäts- und Wachstumspakt endlich Zähne zu geben, damit Defizitsünder automatisch bestraft werden", so Ferber.
Zwar erfülle Estland die wichtigsten Kriterien, so Ferber. In der gegenwärtigen Lage müsse das Vertrauen in die Stabilität des Euros aber im Vordergrund stehen. Notwendig sei inbesondere eine Verschärfung des Stabilitäts- und Wachstumspaktes mit dem Einbau einer Schuldenbremse und automatischen Sanktionen gegen Staaten, die dauerhaft gegen die Vorgaben verstossen. "In der Eurozone darf es kein 'business as usual' geben. Alle Anstrengungen der Kommission müssen sich auf die Verschärfung der Kriterien richten, anstatt über Erweiterungen nachzudenken".