Mehr Innovation - weniger Vorschriften
„Die Zukunft der europäischen Wirtschaft hängt auch an unserer Fähigkeit, uns an neue Technologien anzupassen. Künstliche Intelligenz steht hier an allererster Stelle“, so der Europaabgeordnete Markus Ferber anlässlich der heutigen Vorstellung des Aktionsplans Künstliche Intelligenz der Europäischen Kommission. Die Kommission hofft, damit bei der Entwicklung neuer Technik zu anderen Weltregionen aufschließen zu können. Markus Ferber begrüßt das Ziel der Kommission, Wettbewerbshindernisse für KI-Entwickler abzubauen:
„Es ist gut, dass die Kommission erkannt hat, dass sie mit dem bisherigen Ansatz von zu frühen und zu umfangreichen Regularien für den Technologiesektor nicht weiterkommt. Regelklarheit und Regelvereinfachung sind in diesem sich noch entwickelnden Markt unbedingt gefragt, um innovativ zu sein. Die EU hat in den vergangenen Jahren bei der Entwicklung moderner Technik den Anschluss zu den USA und China verloren. Zu ChatGPT und DeepSeek gibt es leider wieder einmal kein europäisches Pendant. Grund dafür ist auch unsere besonders strenge Regulatorik in dem Bereich. Ich bin daher froh, dass die Kommission nun einen Gang zurückschaltet und der Branche die notwendigen regulatorischen Freiheiten zurückgeben möchte. Zur Wahrheit gehört aber, dass man nun zurückdrehen muss, wo man vor kurzer Zeit noch übersteuert hat.“
KI-Fabriken brauchen wettbewerbsfähige Energiepreise
Neben Regelvereinfachung kündigt die Kommission weitere Investitionen in europäische Hochleistungsrechenzentren (KI-Fabriken) an. Diese sollen moderne KI-Anwendungen aus Europa ermöglichen. Der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber unterstützt die Pläne, gibt aber zu bedenken, dass Geld hier nicht der einzige Bremsklotz ist:
„Moderne Hochleistungsrechenzentren brauchen vor allem riesige Mengen an günstiger Energie. Hier haben wir in Europa und speziell in Deutschland einen erheblichen Wettbewerbsnachteil. Ich erwarte von der Kommission, dass sie diese Tatsache bei der Förderung von Investitionen mitdenkt, denn Investitionsruinen können wir uns in der aktuellen Lage nicht leisten. Gefragt sind schnelle Initiativen zur Senkung der Strompreise auf ein wettbewerbsfähiges Niveau, um private Investoren auch ohne Milliardenförderung nach Europa zu locken.“
KI-Fähigkeiten ernst nehmen
Neben der physischen Hardware hat Europa auch bei der Verbreitung von KI-Fähigkeiten in der Bevölkerung noch Nachholbedarf. Dem möchte die Kommission mit einer Anwenderstrategie und zielgerichteten Maßnahmen zur Stärkung von KI-Fähigkeiten entgegenwirken. Ferber sieht hier noch viel Potenzial:
„Nur 13,5 % der europäischen Unternehmen nutzen bereits die vielseitigen Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz. Hier ist noch viel Luft nach oben. Insbesondere mit Blick auf den dramatischen Arbeitskräftemangel in der EU lassen sich mit KI hohe Effizienzgewinne heben. Dies kann insbesondere in Sektoren wie der Gesundheitsbranche, im Verkehrssektor oder in der Verteidigungsindustrie den Arbeitskräftemangel lindern. Eine starke Infrastruktur ist dabei nur so gut wie die Menschen, die mit ihr arbeiten. Nur durch die gezielte Umschulung und Weiterbildung der Arbeitskräfte kann der technologische Wandel effektiv umgesetzt werden.“