Der Vorsitzende der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, Markus Ferber, geht gegen die von der Europäischen Kommission geplante Ausweitung der Ökodesign-Richtlinie auf Duschköpfe und Wasserhähne auf die Barrikaden. "Die Kommission hat unter der Dusche nichts zu suchen."
Ferber betonte, dass die Richtlinie ursprünglich einmal dafür ausgelegt war, um Stromfresser wie Röhrenfernseher und Kühlschränke aus dem Verkehr zu ziehen. "Die Ausweitung auf Duschköpfe und Wasserhähne geht definitiv zu weit. Kleinste Auswirkungen auf die Umwelt reichen eben nicht aus, um Verbote und Regulierungen europaweit zu rechtfertigen."
"Das Glühlampenverbot ist die bekannteste Maßnahme der Ökodesign-Richtlinie", erklärte Ferber. Der Arbeitsplan bis 2014 im Rahmen der Richtlinie erfasst nicht mehr nur energieverbrauchende Produkte, sondern stellt auch Produkte auf den Prüfstand, die den Umgang mit natürlichen Ressourcen verbessern könnten. Darunter auch "wasserführende Produkte", wozu eben auch Duschköpfe und Wasserhähne zählen.
Die Kommission möchte unter dem Stichwort "Ressourceneffizienz", dass weniger Wasser aus dem Hahn kommt. "Ein guter Vorsatz in wasserarmen Regionen Europas. Aber ein Durchregieren der EU bis unter die Dusche kann nicht ernsthaft die Lösung sein, wenn wir die Akzeptanz der Menschen für das Projekt Europa erhalten wollen", so Ferber.
"Der in den vergangenen Jahren gesunkene Wasserverbrauch der Haushalte führt schon jetzt dazu, dass die Wasserleitungen zusätzlich durchgespült werden müssen." Der CSU-Europaabgeordnete verwies zudem auf den geringen Effekt des Wassersparens durch regulierte Wasserhähne und Duschköpfe. "Der Spareffekt ist minimalst."
"Damit macht sich die EU keine Freunde. Die Bürger schrecken auf, wenn die Kommission künftig in die Dusche schaut, ob wirklich nur das nötigste Wasser aus der Leitung kommt." Ferber fragt: "Was kommt als nächstes? Das Verbot von Badewannen?"