Die Koordinierung der nationalen Wirtschaftspolitiken in der EU kann nur dann funktionieren, wenn es auch innerstaatlich keine zu großen Unterschiede gibt. Das sagte der Vorsitzende der CSU-Gruppe im Europaparlament, Markus Ferber, in der Diskussion mit dem Chef der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europaparlaments.
"Wie soll eine bessere Koordinierung der Wirtschaftspolitik funktionieren, wenn es etwa in Spanien, Italien oder Belgien schon national große Schwierigkeiten und Unterschiede gibt? Gehört zu einem optimalen Währungsraum nicht auch die wirtschaftliche Kohärenz innerhalb der Euro-Länder? ", so die an Draghi gerichtete Frage Ferbers. Der Zentralbankchef warnte davor, die Frage der Koordinierung nur auf eine Transferunion zu reduzieren. Dies würde die Probleme nicht lösen, sondern nur verlagern, so Draghi.
"Wir dürfen wichtige Volkswirtschaften in der Eurozone nicht aus ihrer nationalen Verantwortung entlassen. Zu allererst muss die wirtschaftliche Entwicklung innerhalb eines Landes kohärent verlaufen, bevor wir versuchen, eine EU-Schablone für die Wirtschaftspolitiken zu basteln", so Ferber.