„Ich erwarte, dass Christine Lagarde Ideen wie Helikoptergeld oder einer Bargeldabschaffung eine glasklare Absage erteilt. Das sind akademische Debatten, die man in einem Think Tank führen kann. Wer künftig eine der wichtigsten Zentralbanken der Welt führt, muss sich von solchen Ideen distanzieren“,
erklärt der CSU-Europaabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der EVP-Fraktion, Markus Ferber, anlässlich des heutigen Hearings mit der Kandidatin für das Amt der EZB-Präsidentin, Christine Lagarde. „Der Internationale Währungsfonds hat unter Christine Lagardes Führung eine Reihe von zweifelhaften Gedankenspielen durchdekliniert, von denen sie sich als EZB-Chefin distanzieren muss.“
Preisstabilität als Leitmotiv:
„Preisstabilität muss das oberste Ziel der Europäischen Zentralbank sein. Dazu erwarte ich mir ein klares Bekenntnis“, formuliert der CSU-Politiker seine Erwartungshaltung. „Es gibt viele Stimmen, die mit geldpolitischen Mitteln Konjunkturpolitik machen wollen und dazu bereit sind, die Geldpresse anzuschmeißen. Lagarde muss klarmachen, dass das Mandat der EZB auf Preisstabilität begrenzt ist. Andernfalls droht langfristig eine unangenehme Rückkehr der Inflation.“
Ausweg aus der Niedrigzinspolitik gesucht:
Für Ferber ist auch klar, dass die Politik des billigen Geldes nicht ewig weitergehen kann: „Unter Mario Draghi hat die EZB eine ultraexpansive Geldpolitik betrieben, die im Ergebnis wenig gebracht hat, aber gerade in Südeuropa viele Probleme verschleiert hat. Christine Lagarde muss glaubwürdig aufzeigen, wie sie die Eurozone langfristig von der Droge des billigen Geldes wegführen will. Die Ära der Negativzinsen muss unter Lagarde ein Ende finden.“