„Freie Fahrt auf Europas Straßen sollte es für LKWs auch in Zukunft geben - unabhängig davon, mit welcher Antriebsart der Truck von Morgen fährt. Worauf wir auch in Zukunft achten müssen, ist ein ganzheitlicher Ansatz, der unseren Schwerverkehr auf der Straße sowohl hinsichtlich der CO2-Emissionsziele als auch der Maße und Gewichte betrachtet. Das Regelwerk muss in sich stimmig sein. Jegliches Silodenken ist hier fehl am Platz, ansonsten lenken wir die LKWs von Morgen lediglich auf einen grünen Holzweg“, mahnt der CSU-Europaabgeordnete und verkehrspolitische Sprecher der CSU-Europagruppe im Europäischen Parlament, Markus Ferber, anlässlich der Abstimmung im Umweltausschuss zu CO2-Flottengrenzwerten für den Schwerlastverkehr. LKWs von Morgen brauchen mehr als Schubladendenken: Der CSU-Verkehrsexperte und Berichterstatter für Maße und Gewichte betont wie wichtig ein ganzheitlicher Ansatz ist, vor allem dann wenn die Dekarbonisierung des Verkehrssektors auf so vielen Beinen steht: „Auf der einen Seite setzen wir ambitionierte CO2-Emissionssziele für schwere Nutzfahrzeuge und auf der anderen Seite schlägt Brüssel längere und schwerere LKWs vor. Das passt hinten und vorne nicht zusammen. Wollen wir, dass LKWs unsere Güter auch in Zukunft schnell und kostengünstig von A nach B fahren, so müssen wir sicherstellen, dass die Regeln Hand und Fuß haben. Bei widersprüchlicher Regulierung fällt unser Kartenhaus vom großen, grünen Schwerverkehr auf der Straße ansonsten schnell in sich zusammen. In altes Silodenken dürfen wir daher unter keinen Umständen verfallen“, warnt der CSU-Europaabgeordnete. Für Ferber spielt der Straßengüterverkehr eine entscheidende Rolle. Pauschale Gesetzgebung oder ideologiegetriebene Politik, die die Augen vor der Realität verschließt, sieht Ferber daher kritisch. „Die LKWs auf Europas Straßen sind bereits jetzt sehr stark reguliert und damit extrem abhängig vom Brüsseler Regelkorsett. Betrachten wir die CO2-Flottenregulierung für schwere Nutzfahrzeuge, Maße & Gewichte und Instrumente wie CountEmissions EU, müssen wir aufpassen, dass wir überall am selben Strang ziehen. Das ist die Kommission angesichts der ganzen Verbotspolitik, die es massiv aus Brüssel hagelt, der Transportindustrie schuldig“, so der CSU-Europaabgeordnete. Mittelstand nicht links liegen lassen: Der CSU-Europaabgeordnete plädiert bei aller Ambition auch dafür, einen verhältnismäßigen und praxisnahen Weg einzuschlagen: „Unser Mittelstand ist das Rückgrat unserer Wirtschaft. Bei derart umfassenden Änderungen dürfen wir die kleinen und mittleren Unternehmen nicht aus den Augen verlieren.“ Zu strenge Zielwerte, unrealistische Fristen oder engstirnige Lösungen, die nicht genügend Raum für Technologieoffenheit lassen, sind für Ferber dabei genau das Gegenteil von mittelstandsfreundlicher Politik: „In ihrer Rede zur Lage der Union verspricht die Kommissionspräsidentin ihren Einsatz für den Mittelstand. Die derzeitige Politik und vielfältige Auflagen für Transportunternehmen lassen dieses Versprechen bei den mittelständischen Logistik-Firmen jedoch wie leere Worthülsen aussehen. Wenn das so weitergeht, wird der neue Mittelstandsbeauftragte im 14. Stock des Berlaymonts alle Hände voll zu tun haben - das sollten wir unbedingt vermeiden“, so Ferber. |