„Immer höher, immer besser, immer weiter. Das scheint das Motto im derzeitigen Ambitionswettlauf zur Dekarbonisierung des Verkehrs zu sein. Das darf jedoch nicht auf Kosten unserer Wettbewerbsfähigkeit passieren. Gerade im Bereich der Luftqualitätsrichtlinie sowie bei der Euro 7-Abgasnorm geraten wir vor lauter Ambitionsüberbieterei fast schon in Gefahr, den Automobilstandort Europa in die wettbewerbspolitische Sackgasse zu regulieren“, so der CSU-Europaabgeordnete und verkehrspolitische Sprecher der CSU-Europagruppe im Europäischen Parlament, Markus Ferber, anlässlich der heutigen Abstimmung zur Luftqualitätsrichtlinie und dem Austausch zur Euro 7-Abgasnorm im Verkehrsausschuss. Vorzeitiger Abschied des Verbrennermotors: Der CSU-Europaabgeordnete sieht einen problematischen roten Faden, der sich sowohl durch die Luftqualitätsrichtlinie, als auch durch die Euro 7-Abgasnorm zieht: „Nimmt man die verabschiedeten Verschärfungen von CO2-Flottengrenzwerten, den Vorschlag der Euro 7-Abgasnorm und die Luftqualitätsstandards zusammen, gewinnt man den Eindruck, dass Brüssel systematisch auf den Tod der deutschen Automobil- und Zulieferindustrie hinarbeitet.“ Ferber erläutert: „Mit der Luftqualitätsrichtlinie und der Euro 7-Abgasnorm wird eine ausrangierte Technologie nochmals reguliert und damit durch die Hintertür vorzeitig aufs Abstellgleis geschoben. Das macht wirtschaftlich keinen Sinn, erhöht die Preise für Verbraucher und zwingt die Automobilindustrie in ein Auslaufmodell zu investieren, statt die Ressourcen dort hinzuleiten wo sie eigentlich gebraucht werden.“ Gefahr einer Kostenlawine: Für den CSU-Europaabgeordneten darf individuelle Mobilität nicht zu einem Luxusgut mutieren: „Individuelle Mobilität muss bezahlbar bleiben. Mit der neuen Euro 7 Abgasnorm könnte eine neue Kostenlawine losgetreten werden, die am Ende des Tages direkt beim Verbraucher landet. Die Schätzungen der Kommission weichen dabei völlig von den Erwartungen der Automobilindustrie ab, die mit 2.000 € mehr pro PKW rechnen. Ein derartiges Jonglieren mit Zahlen auf Kosten des Verbrauchers ist das falsche Signal“, so Ferber. Für den Schwerlastverkehr rollen mit Euro 7 auch schwere Zeiten auf die Logistik zu, da der Vorschlag um ein vielfaches strenger ist als die bisherige Norm. „Sofern die Technologie überhaupt verfügbar ist um derart strikte Normen einzuhalten, kommen hohe Kosten auch auf den Logistiksektor zu. Das schlägt dem Fass den Boden aus. Vor lauter Ambition dürfen wir nicht die Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen aus den Augen verlieren“, so Ferber. Neben der drohenden Kostenlawine, sieht der CSU-Europaabgeordnete auch die vorgeschlagene Einführung und zeitliche Planung äußerst kritisch: „Wir müssen aufhören in Silos zu denken und uns gegenseitig mit unrealistischen Ambitionen zu übertrumpfen. Realistische Testverfahren, Grenzwerte und Fristen sind das A und O. Die CO2-Flottengrenzwerte, die Luftqualitätsrichtlinie und die Euro 7-Abgasnorm sollten sich gegenseitig ergänzen und nicht mit der Brechstange versuchen den Verbrennermotor - koste es was es wolle - verfrüht ins Aus zu manövrieren." |