Markus Ferber: Facebook hat falsche Angaben gemacht!
Heute hat die Generaldirektion Wettbewerb der Europäischen Kommission eine Strafe von 110 Millionen Euro gegen den Internetkonzern Facebook verhängt. Obwohl Facebook der Kommission während der Prüfung der Übernahme des Kurznachrichtendienstes WhatsApp versichert hatte, dass eine automatische Zusammenführung der Nutzerprofile der beiden Plattformen nicht möglich ist, hat Facebook nach der Genehmigung des Zusammenschluss die Daten zusammengeführt. Der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Wettbewerbspolitik und erste stellvertretende Vorsitzende des Wirtschafts- und Währungsausschusses des Europäischen Parlaments, Markus Ferber, MdEP erklärte dazu:
"Facebook hat die Kommission bewusst in die Irre geführt. Wenn entscheidende Faktoren von Facebook bewusst falsch dargestellt wurden, muss der gesamte Übernahmeprozess neu bewertet werden. Der Vorgang zeigt aber auch, mit welcher Naivität die Generaldirektion Wettbewerb an wettbewerbsrechtliche Fragen in der Digitalwirtschaft herangeht. Vor allem auf kartellrechtliche Kennzahlen wie Umsatz und Gewinn zu schauen und die wichtige Rolle, die Daten für Unternehmen der Digitalwirtschaft spielen, zu ignorieren, wird der Komplexität des Problems nicht gerecht. Das zeigt, dass das Instrumentarium der Wettbewerbsbehörden dringend fit für das 21. Jahrhundert gemacht werden muss."