„Der Rücktritt von Sabine Lautenschläger ist ein schwerer Verlust für die Europäische Zentralbank. Sabine Lautenschläger ist eine Notenbankerin mit Rückgrat, die auch nicht davor zurückschreckt unbequeme Positionen zu vertreten. Solche Stimmen braucht es in der EZB heute mehr denn je. Nach den Rücktritten des früheren EZB-Chefvolkswirts Jürgen Stark, des früheren Bundesbank-Präsidenten Axel Weber und des ehemaligen EZB-Direktors Jörg Asmussen ist Sabine Lautenschläger schon die vierte deutsche Notenbankerin, die seit dem Beginn der ultralockeren Geldpolitik der EZB zurückgetreten ist. Mario Draghi macht seit Jahren eine Geldpolitik, die in Deutschland kaum mehr vermittelbar ist. Wenn ein EZB-Präsident über einen solch langen Zeitraum eine Politik gegen die Interessen und Prinzipien der größten nationalen Notenbank macht, braucht man sich nicht wundern, wenn es zu Rücktritten kommt. Die designierte EZB-Chefin Christine Lagarde muss hier in Zukunft einen deutlich inklusiveren Politikansatz verfolgen.“