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Markus Ferber, MdEP zur Geldpolitik der EZB: „Draghi ist am Ende seines Lateins“

Anlässlich der auswärtigen Sitzung der Europäischen Zentralbank in Neapel am 2. Oktober 2014 unterzieht der CSU-Finanzexperte Markus Ferber, MdEP die jüngsten geldpolitischen Entscheidungen der Europäischen Zentralbank einer kritischen Prüfung.

„Auch noch mehr billiges Geld wird die europäische Wirtschaft nicht auf Trab bringen“, fürchtet der Europaabgeordnete Markus Ferber. Die stagnierende Wirtschaft in der EU sei nämlich nicht eines Mangels an billigem Geld geschuldet. „Wir haben genau zwei Probleme in Europa: Marode Kreditinstitute in Südeuropa geben das billige Geld nicht weiter und die Unternehmen fragen es nicht nach, weil sie nicht glauben, dass es aufwärts geht. Beides lässt sich weder mit billigem Geld noch mit Käufen von Anleihen oder Verbriefungen lösen.“

Als Beispiel führt Ferber das ⤨Funding-for-Lendingâ¤~-Programm der Bank of England an. „In Großbritannien haben wir gesehen, dass der Ankauf von Unternehmensverbriefungen eben nicht automatisch zu einer Ausweitung der Kreditvergabe führt.“ In Großbritannien ist die Nettokreditvergabe nach Einführung des Ankaufprogramms sogar gefallen.

Der CSU-Finanzexperte und stellvertretende Vorsitzende des Wirtschafts- und Währungsausschusses setzt stattdessen auf eine Mischung aus Strukturreformen und einer zügigen Umsetzung der Bankenunion. „Es müssen zwei Dinge geschehen: Der Bankensektor in den Programmländern muss auf Vordermann gebracht werden und Strukturreformen dürfen nicht länger verschleppt werden. Andernfalls führt die EZB-Politik nämlich nicht zu mehr Investitionen, sondern nur zu mehr Ausfallrisiken bei der EZB selbst.“

Hintergrund: Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank ist so locker wie noch nie. Der Leitzins des Eurosystems beträgt seit Anfang September lediglich 0,05 %. In der Septembersitzung wurde auch der Ankauf von ABS-Kreditpaketen und Pfandbriefen beschlossen, der erstmals im Oktober durchgeführt werden soll. 

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