Das Europäische Parlament setzt ein deutliches Zeichen im Kampf gegen Tachobetrug und verabschiedet heute Vorschläge wie Manipulationen am Kilometerstand von Autos deutlich erschwert oder verhindert werden können. "Bei derartigen Manipulationen handelt es sich nämlich keineswegs um Einzelfälle. Tacho-Trickserei ist kein Kavaliersdelikt, sondern Betrug am Verbraucher und muss schärfer geahndet werden."
Der CSU-Verkehrsexperte, Markus Ferber, erklärte: "Tachomanipulationen verursachen nicht nur einen großen wirtschaftlichen Schaden in Milliardenhöhe, sondern bedeuten auch eine Gefahr für den Straßenverkehr. Denn dadurch werden wichtige Wartungs- und Kontrolltermine für das Fahrzeug verpasst." Nach Angaben des ADACs und der Polizei sind allein in Deutschland etwa ein Drittel der Gebrauchtwagen von solchen Betrügereien betroffen. "Im grenzüberschreitenden Handel sind sogar 30 bis 50 Prozent der Fahrzeuge manipuliert", so Markus Ferber.
Um den Tricksern das Handwerk zu legen, fordert das Europäische Parlament die Ausweitung des technischen Schutzes für jedes neue Automodell. Diese Technik wird bereits jetzt an anderen Stellen genutzt, um sensible Daten im Fahrzeug zu schützen. "Den im Auto vorhandenen Sicherheitsspeicher auszuweiten, würde nur einen Euro pro Fahrzeug kosten." Nach der Abstimmung heute hat die Europäische Kommission zwölf Monate Zeit, die Vorschläge des Parlaments aufzugreifen. Markus Ferber drängt darauf, dass die Kommission zügig Gesetzesvorschläge auf den Weg bringt.