In den EU-Richtlinienentwurf zu Finanzinstrumenten (MiFID), einem Kernstück der EU-Finanzmarktregulierung, kommt Bewegung. Der Berichterstatter des Europäischen Parlaments für MiFID, Markus Ferber (CSU), begrüßte die jüngste Positionsbestimmung der Ratsarbeitsgruppe in Brüssel. Die EU-Botschafter und die EU-Finanzminister müssen die Ratsposition nun noch formal auf den Weg bringen. "Das Europäische Parlament hat seit über einem halben Jahr ein Verhandlungsmandat, doch im Rat lag das Thema ewig auf Eis. Endlich geht es jetzt weiter", so Ferber.
Mit der sogenannten MiFID-II-Richtlinie sollen spekulative Exzesse an den Finanzmärkten künftig verhindert werden. "Dieses Gesetzespaket ist das Herzstück der europäischen Finanzmarktregulierung. Es geht unter anderem um nichts Geringeres wie die Regulierung des Hochfrequenzhandels und ein Verbot von Spekulationen auf Lebensmitteln", sagte der CSU-Europaabgeordnete.
Mit MiFID II wird zudem der Vertrieb und die Beratung von Anlageprodukten neu geregelt: "Falsche Beratung und falsche Anreize haben in der Vergangenheit dazu geführt, dass Kunden Produkte erworben haben, die schlicht nicht ihren Bedürfnissen und der Risikobereitschaft entsprochen haben. Mit neuen Transparenzregeln soll der Sparer in Europa künftig besser vor falscher Beratung geschützt werden und gefährliche Finanzprodukte dürfen künftig erst gar nicht mehr angeboten werden. Die Lehman-Oma wird es mit den neuen Regeln nicht mehr geben", so der Berichterstatter des Europaparlaments.
Als Berichterstatter des Europaparlaments will Markus Ferber dafür sorgen, dass die Trilog-Verhandlungen zügig beginnen, um diese wichtigen Reformen des europäischen Finanzsektors endlich zum Abschluss zu bringen.