Aufgrund der stetigen Zunahme des Flugverkehrs in der Europäischen Union in den letzten Jahren, hat das Risiko an Flugzeugunfällen trotz bedeutender Verbesserungen im Bereich der Sicherheit zugenommen. Das Europäische Parlament hat deshalb heute einer Verordnung zugestimmt, die die Flugsicherheit entscheidend verbessern soll. Das Papier beinhaltet außerdem einen zukünftig besseren Schutz der Opfer und ihrer Angehörigen.
"Bei einem Flugzeugunglück ist die Wartezeit auf Informationen für die Angehörigen oft sehr schmerzhaft. Daher wollen wir die Fluggesellschaften dazu verpflichten, innerhalb von zwei Stunden eine Liste über vermisste Fluggäste zu erstellen und deren Familien entsprechend zu informieren", erklärt Markus Ferber, Vorsitzender der CSU-Gruppe im Europäischen Parlament.
Des Weiteren sollen Passagiere bei der Reservierung eines Fluges eine Kontaktperson angeben, die im Unglücksfall erreicht werden kann. Der Staat, der die Sicherheitsuntersuchung durchführt, bestimmt außerdem einen Referenten. Dieser soll erster Ansprechpartner für die Angehörigen sein sowie eingehende Informationen koordinieren.
Die Verordnung entspricht einer überarbeiteten Richtlinie aus dem Jahr 1994, die derzeit die Untersuchung von Unfällen regelt.
"Die wachsende Komplexität und Quantität des Flugverkehrs verlangt nach einer intensiveren Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten. Daher soll die neue Rechtsvorschrift Länder-Unterschiede in der Untersuchung von Unfällen begradigen", erklärt der CSU-Europaabgeordnete.
Dies soll mit Schaffung eines Netzes von nationalen Untersuchungsstellen erreicht werden. Die Kooperation der Mitgliedstaaten soll die Qualität der Untersuchungen optimieren und damit zur Verbesserung der Flugsicherheit beitragen.
Die Verordnung sieht des Weiteren vor, Flugzeugunglücke von einer unabhängigen Stelle untersuchen zu lassen, um zuverlässig Mängel im Sicherheitsbereich definieren und Korrekturmaßnahmen einleiten zu können. Die neue Regelung soll für alle Unternehmen gelten, die aus Europa abfliegen oder an einem EU-Flughafen landen. Die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) soll ebenfalls bei den Sicherheitsuntersuchungen eingebunden werden.