„Der Krieg in der Ukraine und die Covid-19 Pandemie haben gezeigt, wie anfällig das auf Effizienz getrimmte westliche Wachstumsmodell mit seinen weit verzweigten Lieferketten ist. Jede kleine Störung führt zu Dominoeffekten und Wohlstandseinbußen. Für die Zukunft müssen wir überlegen, wie wir unser Wirtschaftsmodell widerstandsfähiger machen“, beschreibt der CSU-Europaabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der EVP-Fraktion, Markus Ferber, die Herausforderungen für die Frühjahrstagung von Internationalem Währungsfonds (IWF) und Weltbank, die gegenwärtig in Washington, D.C. stattfindet.
Neues Wachstumsmodell nötig:
„Wenn der Welthandel ins Stocken gerät, wird es umso wichtiger, dass der Westen selbst neue Wachstumsimpulse setzt“, erklärt der CSU-Wirtschaftsexperte vor dem Hintergrund der jüngsten Wirtschaftsprognosen des Internationalen Währungsfonds, nach der das globale Wirtschaftswachstum in diesem Jahr um 0,8% geringer ausfallen wird als zunächst prognostiziert. Für die EU prognostiziert der IWF sogar einen Rückgang um 1,1%. Ferber sieht jedoch durchaus Potentiale, die der Westen heben kann: „Die Idee eines transatlantischen Freihandelsabkommen sollte wiederbelebt werden. Das könnte in schwierigen wirtschaftlichen Zeiten einen echten Wachstumsimpuls setzen“, erklärt Ferber.
Antworten auf hohe Inflation gefordert:
Als eine der größten wirtschaftspolitischen Herausforderungen der kommenden Jahre sieht Ferber das derzeit hohe Inflationsniveau: „Der Internationale Währungsfonds warnt zurecht vor den Risiken hoher Inflation. Es wäre dringend an der Zeit, dass auch die Europäische Zentralbank diese Botschaft hört. Wenn wir jetzt nicht reagieren und die Zinswende einleiten, wird sich das hohe Inflationsniveau verstetigen. Langsameres Wirtschaftswachstum und hohe Inflation sind eine brandgefährliche Kombination für den sozialen Frieden.“