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Provisionsverbot schadet am Ende dem Verbraucher

Ampel-Parteien beraten über Provisionsverbot in Finanzberatung/ Markus Ferber warnt vor negativen Auswirkungen für Verbraucher

„Ein Provisionsverbot wird in erster Linie dafür sorgen, dass Verbraucher einen schlechteren Zugang zu Finanzberatung haben werden. Ob das angesichts der Notwendigkeit für das Alter vorzusorgen, die richtige Strategie ist, wage ich zu bezweifeln“, erklärt der CSU-Europaabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament angesichts der Beratungen der die Ampel-Koalition tragendenden Parteien zu einem möglichen Provisionsverbot in der Anlageberatung.

 

Honorarberatung für viele Menschen unattraktiv:

„Die Honorarberatung kommt mit einer hohen Eintrittshürde. Viele Kunden werden nicht jedes Mal, wenn sie einen kleineren Geldbetrag anlegen wollen, eine hohe Gebühr an einen unabhängigen Finanzberater entrichten wollen. Für viele Menschen wird mit einem Provisionsverbot der Zugang zu qualitativ hochwertiger Finanzberatung schwieriger“, fürchtet Ferber. Der Europaabgeordnete erklärt: „In Ländern, die bereits ein Provisionsverbot haben, hat sich für Menschen mit kleinem Anlagevermögen der Zugang zu Finanzberatung signifikant verschlechtert.“ Ferber treibt jedoch noch eine andere Sorge um: „Ein Provisionsverbot kann schnell dazu führen, dass sich mancher seine Anlageempfehlungen lieber aus zweifelhaften Quellen aus dem Internet zieht. Das ist für die meisten Menschen nicht die richtige Strategie“, so der Finanzexperte.

 

Auswirkungen auf den Bankensektor mitbedenken:

Ferber mahnt auch, dass man bei einem solchen Schritt auch die Auswirkungen auf die vielen kleinen Banken, die in Deutschland noch immer eine Grundversorgung in der Fläche anbieten, berücksichtigen sollte: „Die Niedrigzinsphase stellt bereits heute viele kleine Banken vor enorme Probleme. Wenn man ihnen mit der Provisionsberatung nun auch noch das letzte Standbein wegschlägt, wird die heute noch gute Grundversorgung mit Geldautomaten und Bankdienstleistungen auch im ländlichen Raum künftig nicht mehr geben“, erklärt Ferber.

Der CSU-Europaabgeordnete verweist auch darauf, dass sich die Ampel-Parteien mit Überlegungen für ein Provisionsverbot direkt gegen Empfehlungen der Europäischen Zentralbank stellen: „Die EZB verweist schon seit Jahren auf die mangelnde Profitabilität europäischer Banken als Wettbewerbsfähigkeits- und Finanzstabilitätsproblem. Wenn man EZB-Empfehlungen folgt, müssten Banken gerade jetzt ihre Einkommensquellen diversifizieren und verstärkt auf Gebühren und Provisionen setzen.“ Ferber ist sich daher sicher: „Ein Provisionsverbot wäre ein massives Eigentor für den europäischen Bankensektor und für die europäischen Verbraucher.“

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