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Solvency II: Versicherer zu Langfristinvestoren machen

Wirtschaftsausschuss stimmt über neue Versicherungsregeln ab / Markus Ferber lobt zielgenaue Anpassungen

„Solvency II ist der Goldstandard der internationalen Versicherungsregulierung, aber der europäische Rahmen ist auch außerordentlich konservativ ausgestaltet. Europäische Versicherer halten hunderte Milliarden Euro an Kapitalreserven jenseits der Mindestanforderungen. Mit der Überarbeitung von Solvency II setzen wir einen zweistelligen Milliardenbetrag frei, der in produktive Investitionen fließen kann. Davon profitieren in erster Linie die Versicherten“, so der CSU-Europaabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament Markus Ferber anlässlich der heutigen Abstimmung im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments über neue Regeln in der Versicherungsaufsicht (Sovency II Review) und über eine Richtlinie über die Sanierung und Abwicklung von Versicherungsunternehmen (IRRD). Für beide Rechtsakte ist Markus Ferber der Berichterstatter des Europäischen Parlaments.
 
 
Versicherer zu Investoren machen:
 
„Um den Green Deal und die Digitalisierung finanzieren zu können, braucht es Milliardenbeträge. Das sind Summen, die die öffentliche Hand schlichtweg nicht aufbringen kann. Aufgrund ihres langfristigen Zeithorizonts sind Versicherer die idealen Langfristfinanzierer. Mit der Überarbeitung von Solvency II versetzen wir Versicherer in die Lage, solche Langfristinvestitionen zu tätigen“, so Ferber. „Insbesondere langfristige Eigenkapitalinvestments werden für Versicherer künftig leichter und attraktiver.“
 
Mehr Verhältnismäßigkeit: Vorbild Bankensektor

Ferber freut sich, dass die Überarbeitung von Solvency II dazu genutzt wurde, die Verhältnismäßigkeit des Aufsichtsrahmens zu verbessern: „Bisher schert die Versicherungsaufsicht unabhängig vom Risiko alle Versicherungsunternehmen über einen Kamm. Das ist nicht sachgerecht. Die Intensität der Aufsicht muss sich am Risikoprofil des beaufsichtigten Unternehmens orientieren. Wir brauchen maßgeschneiderte Lösungen, kein ‚One size fits all‘“, fordert der CSU-Europaabgeordnete. Als Vorbild soll das Bankenaufsichtsrecht dienen, bei dem beispielsweise kleine Regionalbanken von einem weniger intensiven Aufsichtsregime profitieren: „Mit der Solvency II-Anpassung holen wir für kleine und risikoarme Versicherer nach, was sich im Bankensektor bereits bewährt hat“, so Ferber.

Krisenmanagement für Versicherer:
 
Der CSU-Europaabgeordnete freut sich, dass mit der Richtlinie über die Sanierung und Abwicklung von Versicherungsunternehmen erstmals ein gemeinsamer europäischer Rahmen für das Krisenmanagement von Versicherern eingezogen wird: „Wenn ein Versicherer in Schieflage gerät, sollte es in einem integrierten Binnenmarkt einheitliche Standards und Verfahren für das Krisenmanagement geben. Für ein wirklich einheitliches Schutzniveau für die Versicherten braucht es im nächsten Schritt aber auch noch verbindliche Mindeststandards für Versicherungsgarantiesysteme.“

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