„Angesichts von Rekordinflationsraten in der Euro-Zone hätte ich mir ein stärkeres Signal der EZB für eine geldpolitische Straffung gewünscht. Der Krieg in der Ukraine darf nicht als Vorwand dafür dienen, eine Normalisierung der Geldpolitik auf den Sankt Nimmerleinstag zu verschieben. Die EZB hat in den vergangenen Jahren zu oft eine Begründung gefunden, warum der geldpolitische Kurswechsel gerade jetzt nicht vollzogen werden kann - damit hat sie ihre eigene Glaubwürdigkeit unterminiert.
Inzwischen muss man große Zweifel daran haben, dass die EZB-Präsidentin noch weiß, was in ihrem Mandat steht. Das Mandat der EZB besteht nicht darin, günstige Finanzierungsbedingungen für überschuldete EU-Mitgliedstaaten herzustellen, sondern Preisstabilität. Daran scheitert die EZB gerade spektakulär. Es ist höchste Zeit für einen Kurswechsel.“