Der CSU-Europaabgeordnete Markus Ferber hält es für falsch, für Italien die europäischen Schuldenregeln zu lockern. Man habe Italien schon viele Zugeständnisse gemacht, sagte Ferber im SWR (Südwestrundfunk). Das Land müsse jetzt einsehen, dass es seinen "Laden selber auf Vordermann" zu bringen habe. Ein Land, das dauerhaft nur vom Geld privater Anleger lehne, könne nicht stabil sein.Ferber, der stellvertretender Vorsitzender des Wirtschafts- und Währungsausschusses im EU-Parlament ist, nannte die Finanzkrise in Italien ein "rein italienisches Problem".
Es werde Rettungsmaßnahmen für die Banken geben müssen. Das Land sei aber weit davon entfernt, unter den Euro-Rettungsschirm gehen zu müssen.Der CSU-Politiker mahnte dringende Reformen in Italien an. Dabei gehe es nicht vorrangig um die Änderung der Verfassung, sondern um die Liberalisierung des Arbeitsmarkts und die Reform des Pensionssystems.Die EU-Kommission forderte Ferber auf, Italien stärker unter Druck zu setzen. Er verstehe nicht, warum die Kommission die Sanktionsmechanismen des Wachstums- und Stabilisierungspakts nicht in Gang setze. Die Zeit der politischen Rabatte sei jetzt eigentlich vorbei, so der Europaabgeordnete.