„Knapp zwei Jahre hat die Kommission ins Land ziehen lassen, bis sie auf die Aufforderung des Europäischen Parlaments reagierte und endlich eine Überarbeitung der EU-Tiertransportverordnung vorlegt. Zeit wird es, denn die Umsetzung und Praxis legen erhebliche Schwachstellen offen, die die Kommission längst hätte adressieren sollen. Besser spät als nie scheint das Motto der Kommission am Ende der Legislatur zu sein. Bei all dem Eifer auf den letzten Metern, sollten wir jedoch nicht den Fokus verlieren. Pauschalverbote oder ein neuer Bürokratiedschungel helfen beim Tierschutz wenig, wenn die Durchsetzung weiterhin links liegen gelassen wird“, kritisiert der CSU-Europaabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Markus Ferber, anlässlich des von der Europäischen Kommission vorgestellten Vorschlags zur Überarbeitung der Tiertransportregeln.
Einhaltung der Standards sichern:
Der CSU-Europaabgeordnete fordert, dass die Standards für Lebendtiertransporte entlang der kompletten Transportroute aufrechterhalten werden müssen: „Vereinbarte Standards und Kriterien sind kein Wünsch-Dir-Was-Katalog. Diese sollten entlang der ganzen Kette eingehalten werden, auch wenn die Endstation in einem Drittstaat liegt. Bei der Überarbeitung sollte die Einhaltung der Standards das A und O sein.“
Ferber bekräftigt darüber hinaus, dass der Fokus der Überarbeitung auf der Durchsetzung liegen sollte: „Bereits jetzt haben wir ein durchaus strenges Regelwerk. Anstelle neuer Kriterien aufzustellen, dessen Einhaltung EU-weit auseinanderklafft, sollte die Kommission lieber mit Adleraugen auf die Vollstreckung achten. Das würde dem Tierschutz bereits jetzt einen erheblichen Schritt voranbringen“, gibt der CSU-Europaabgeordnete zu bedenken.
Tierschutz statt Bürokratie:
Für den CSU-Europaabgeordneten ist wichtig, dass die neuen Kriterien Praxistauglichkeit beweisen und nicht lediglich neue bürokratische Pflichten aufstellen: „Wir müssen sicherstellen, dass der Fokus auf dem Tierschutz und der Umsetzbarkeit der Maßnahmen liegt und nicht eine neue Bürokratielawine auslöst.“ Für Ferber liegt der Fokus auf einem realistischen Regelwerk: „Unsere Landwirte und Transportunternehmer brauchen einen vernünftigen Rahmen mit klaren Regeln. Pauschale Verbote bringen uns nicht voran, sondern sorgen für Strukturbrüche bei Landwirten und dem ländlichen Raum. So wird Tierschutz nicht verbessert“, unterstreicht Ferber.