„Die Kapital- und Liquiditätssituation europäischer Banken ist solide. Der europäische Bankensektor ist viel besser aufgestellt als noch vor einigen Jahren. Die größte Gefahr ist psychologischer Natur. Hier müssen die europäischen Aufsichtsbehörden alles tun, um die Märkte zu beruhigen“, so der CSU-Europaabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Markus Ferber, anlässlich des heutigen Austausches des Wirtschafts- und Währungsausschusses mit den Vorsitzenden von Europäischer Bankenaufsichtsbehörde (EBA), José Manuel Campa, und dem bei der EZB angesiedelten gemeinsamen Aufsichtsmechanismus (SSM), Andrea Enria. Der Austausch mit den Chefs der Aufsichtsbehörden zu den jüngsten Verwerfungen im Bankensektor rund um die Pleite der US-amerikanischen Silicon Valley Bank und die Not-Übernahme der Credit Suisse durch die UBS kam auf Initiative Ferbers zustande. Credit Suisse: Bekannt als Problembank: Der CSU-Europaabgeordnete betont, dass Credit Suisse auch schon vor den jüngsten Verwerfungen in den USA mit Problemen zu kämpfen hatte: „Credit Suisse war keine gesunde Bank. Sie hat in den vergangenen Jahren Milliardenverluste geschrieben und war in eine Reihe von Skandalen verwickelt. Suisse Secrets, die Pleiten von Greensill Capital und Archegos Capital Management - Credit Suisse war überall mittendrin statt nur dabei.“ Diskussion um Seniorität von Nachranganleihen: Sorge bereitet Ferber die Diskussion um bestimmte Nachranganleihen, so genannte AT1-Instrumente, die im Zusammenhang mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS ausradiert wurden. Hier gibt es an den Märkten Verunsicherung hinsichtlich der Seniorität dieses Anleihetyps, die auch zu Kursverlusten bei AT1-Instrumenten anderer Banken geführt hat. „Die Unsicherheit um die Seniorität von Nachranganleihen ist Gift für die Märke. Damit Investoren Risiken richtig bepreisen können, muss die Hierarchie verschiedener Instrumente glasklar sein. Jede Zweideutigkeit sorgt für Unsicherheit an den Märkten.“ Pleite der Silicon Valley Bank: Ausnahmen von Basel-Regelwerk rächen sich: Für Ferber zeigt die Pleite der US-amerikanischen Silicon Valley Bank, dass die großzügigen Ausnahmen, die die USA den meisten ihrer Banken von den internationalen Standards des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht gewähren, ein Fehler war: „Hätten die USA das Basel-Regelwerk so umgesetzt, wie wir es in Europa tun, wären die Probleme bei der Silicon Valley Bank viel früher ans Tageslicht gekommen. Dass die USA die Basel-Regeln nur für eine Handvoll Banken umgesetzt haben, rächt sich nun bitter.“ |