Zweimal im Jahr diskutiert halb Europa über den Sinn der Zeitumstellung. Das Europäische Parlament hat jetzt die Initiative übernommen - mit dem Ziel die Zeitumstellung abzuschaffen. "Ich habe heute für die Abschaffung gestimmt. Seit Jahren bemühen wir uns als Europäisches Parlament darum, dass die Zeitumstellung auf EU-Ebene abgeschafft wird. Jetzt erhöhen wir nochmal den Druck auf die Kommission", so der CSU-Europaabgeordneter, Markus Ferber, in Straßburg.
Argumente für Abschaffung liegen vor
"Aus den langjährigen Debatten sind die Argumente hinlänglich bekannt, dass die Zeitumstellung keinen positiven energetischen oder wirtschaftlichen Effekt hat, sondern gesundheitliche Probleme für Mensch und Umwelt mit sich bringt", so Markus Ferber. Der Abgeordnete betonte, dass es sich bei dem Thema Zeitumstellung zeige, wie schwierig es sei, Beschlossenes wieder rückgängig zu machen. "Die Kommission darf aber nicht an einer sinnlosen Regelung festhalten, nur weil wir seit Jahren die Uhren umstellen." Markus Ferber schlägt deshalb vor: "Das einfachste wäre es die Richtlinie 2000/84/EG zur Regelung der Sommerzeit dahingehend zu ändern, dass ab einem bestimmten Datum die Richtlinie ausläuft. Ab diesem Datum sollen dann keine Umstellungen mehr erfolgen."
"Jetzt muss die Europäische Kommission endlich reagieren", fordert Ferber. Er zeigte sich optimistisch: "Die Chancen steigen, dass die 1980 eingeführte Sommerzeitregelung zurückgenommen wird. Das Problem wird ernster genommen und der Druck wird immer größer", sagte Ferber. "Ich gehe von einer realistischen Chance für eine Rückkehr zur "Normalzeit" aus."
Hintergrund:
Zweimal pro Jahr werden die Uhren in Europa zwischen Sommer- und Winterzeit um 60 Minuten verstellt, um das alltägliche Zeitsystem besser an die jährlichen Veränderungen des Tag-Nacht-Zyklus' anzupassen. Offiziell gesehen ist die Winterzeit die Standardzeit und daher gilt die Sommerzeit als eine jährliche Abänderung der Winterzeit.