„Wenn die Europäische Union geopolitisch in der Champions League spielen will, braucht sie ein Finanzsystem, das dieser Rolle gerecht wird. In sensiblen Finanzierungsfragen müssen wir die strategische Unabhängigkeit der EU stärken“, kommentiert der CSU-Europaabgeordnete und wirtschaftspolitische Sprecher der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, Markus Ferber, die heute von der Europäischen Union vorgelegte Mitteilung zur finanziellen Unabhängigkeit der EU. „Seit dem Brexit hat das Thema eine neue Brisanz gewonnen. Der größte europäische Finanzplatz befindet sich nun außerhalb der EU. Die Stärkung der europäischen Finanzplätze wird damit zu einer strategischen Notwendigkeit“, erklärt Ferber.
Blinder Fleck: Stabilität des Euros
„Die Strategie der Kommission hat einen blinden Fleck: Wenn wir die finanzielle Unabhängigkeit der EU stärken wollen, ist ein starker und stabiler Euro eine unabdingbare Grundvoraussetzung“, kritisiert Ferber. „Ich vermisse einen klaren Plan, wie die Europäische Kommission die erdrückende Staatsverschuldung in der EU in den Griff bekommen will.“
Abhängigkeit von London beim Euro-Clearing minimieren:
„Beim Clearing von Euro-Derivaten ist die EU nach wie vor viel zu abhängig vom Finanzplatz London. Diese Abhängigkeit müssen wir perspektivisch dringend reduzieren. Was wir aber brauchen ist eine Strategie mit klaren Handlungsoptionen, politische Deklarationen allein reichen nicht aus“, so der CSU-Finanzexperte. Ferber fordert: „Wir brauchen eine klare Handlungsanleitung dafür, wie wir das sensible Euro-Clearing in die Eurozone zurückholen. Das Thema einfach laufen zu lassen und zu hoffen, dass sich automatisch alles in die richtige Richtung entwickelt ist keine überzeugende Strategie.“